Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 2,0, Universität Lüneburg (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Wirtschaftsstile in Europa, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Perforation des Eisernen Vorhangs Ende der 1980er Jahre begann für die Länder Osteuropas und der Balkanhalbinsel wirtschaftlich ein neuer Prozess. Zentralgesteuerte Wirtschaftsordnungen hatten abgewirtschaftet und die neue Zauberformel hieß von nun an: Marktwirtschaft. Vom westlichen Standpunkt betrachtet, sieht die Rezeptur einfach aus. Schnell die Betriebe privatisieren, den unbändigen Bürokratismus abbauen und ordentlich Geld reinschießen. Dieses Allheilmittel soll die „Patienten“ Kroatien und Bosnien-Herzegowina von ihren Symptomen kurieren. Häufig bedenken Berater internationaler Institutionen nicht, dass eine Ökonomie nur unter Berücksichtigung kultureller Eigenarten zu transformieren ist. Vielmehr gilt: die Wirtschaftsordnung muss im Zusammenhang mit der Politik, der Kultur und der Religion gesehen werden. Feinfühligkeit und Empathie für die komplexen Strukturen auf dem Balkan sind der Schlüssel zum Erfolg. Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Implementierung marktwirtschaftlicher Strukturen ist also eine Analyse der kulturspezifischen Einflussfaktoren einer Ökonomie. In Kroatien und Bosnien-Herzegowina ist zu prüfen, inwieweit verschiedene Ethnien, unterschiedliche Religionen und das Zusammenleben nach dem Bürgerkrieg ökonomische Fragestellungen beeinflussen.Ziel unserer Abhandlung ist eine tentative Annäherung an die Wirtschaftskultur beider Länder. Wobei wir untersuchen, ob es sich tatsächlich um Wirtschaftsstile oder doch eher um Wirtschaftssysteme handelt?